Ich habe/hatte/bekomme wieder einen Cairnterrier. Er ist reinrassig und kommt aus der Großheim-Zucht in Lunestedt. Sein Name ist Victor von Lochnagar und er ist vor ein paar Tagen 11 Jahre alt geworden.
Wir haben ihn 1996 allerdings durch eine Zeitungsannonce bekommen... Er war ein Jahr alt, völlig verdreckt und hat sein bisheriges Leben in einer Transportbox gefristet, wo er einmal am Tag rausdurfte, um sich im Garten zu erleichtern und zu fressen.
Daher hat er auch einen Nierenschaden davongetragen. Es dauerte Wochen, bis er woanders geschlafen hat, als in seiner blöden Transportkiste - auch sein Körbchen wollte er erst nicht - bis wir ihm ein DACH drüber gebaut haben

Ebenso musste er lernen, dass man vor Bällen, Gehsteigrosten, Autos etc. keine Angst haben muss...
Wir hatten sehr viel Spass mit ihm und er war und ist zwar verdammt stur, aber auch sehr gelehrig und anhänglich.
Er war 3 Jahre, als sich meine Lebensumstände änderten und ich von Halb- auf Ganztagsjob umgestiegen bin. Da die Kids dann auch noch länger Schule hatten, war er täglich 7 Stunden alleine zuhause - zu lang für ihn und er ist nunmal keine Katze mit Katzenklo. Mein Tierarzt (arbeitet hier auch für den Tierschutz/Tierheim) hat mich dann mit einer alten Dame zusammen gebracht, deren Hund grad eingeschläfert werden musste. Johanna und Puschi haben sich auf Anhieb gut verstanden. Sie war also unter der Woche der Hundesitter und am Wochenende war er von Freitagmittag bis Montagmorgen bei uns.
Irgendwann fühlte sie sich immer schrecklich einsam, wenn er am WE nicht da war und hat dann irgendwann gebeten, ihr Puschi doch zu verkaufen. Das kam für mich nun garnicht in Frage und so einigten wir uns, dass ich ihr Puschi ganz gebe, er aber immer noch mir gehört und es wurde von ihr notariell festgelegt, dass er zu mir zurück kommt, wenn ihr was passiert... Nun besuche ich sie und wenn es ihr nicht gut geht, dann ist er bei uns in der Zeit. So hat er nun ZWEI Zuhause und ist glücklich und zufrieden.
Naja, nun ist Johanna über 80 Jahre und hatte im vorletzten Jahr einen Schlaganfall. Nur durch Puschi ist sie wieder auf die Beine gekommen und er hilft ihr beim täglichen Leben. Bringt ihr Sachen, meldet wenn Telefon bimmelt oder an der Tür jemand ist - zwingt sie zum Laufen (Gassigehen). Ohne ihn wäre sie vermutlich gestorben... Als er nach dem langen Aufenthalt bei uns zu ihr zurück ist, hat er sich mächtig gefreut, sie wieder zu sehen und dann ist er zurück, hat meine Hand geschlabbert, ist dann aber wieder zu ihr gelaufen... ich glaub er hat mir zugezwinkert und mir in Gedanken gesagt, dass er bei ihr bleiben muss, weil sie ihn braucht
Tja, langsam werden diese beiden Freunde alt....